Glycyrrhiza glabra
Beschreibung
Das Süßholz ist eine mehrjährige holzige Pflanze mit
unpaarig gefiederten Blättern die eine Höhe von 1,5 m
erreichen kann. Die Blätter sind oftmals an der Unterseite etwas
klebrig. Im Laufe der Zeit entwickelt sie einen großen
Wurzelstock mit vielen langen Wurzelausläufern.
Im Frühsommer bilden sich blaßblaue bis blaulilafarbene
Schmetterlingsblüten. Daraus entwickeln sich die Früchte in
Form von länglichen Schoten. |
Vorkommen
Das Süßholz wächst im Mittelmeerraum, China, Rußland und in Südwestasien.
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Geschichte
Bereits im alten Ägypten, Assyrien, China, Griechenland und im
antiken Rom war das Süßholz eine bedeutende Pflanze. Es wird
auch in vielen Kräuterbüchern des Mittelalters erwähnt. |
Drogen und Inhaltsstoffe
Die Droge sind die geschälten oder ungeschälten getrockneten Wurzeln. Sie wird als Süßholzwurzel bezeichnet. Synonyme sind Lakritzenwurzel, Spanisches - und Russisches Süßholz oder einfach Süßholz. Pharmazeutisch wird die Droge Liquiritiae radix oder als Glycyrrhizae radix bezeichnet.
Sie enthält als Hauptwirkstoff mit bis zu 15% das Saponin
Glycyrrhizin. Dies ist das Ammonium bzw das Calciumsalz der
Glycyrrhizinsäure. Ausserdem enthalten sind Chalkone, Cumarine,
Flavonoide, Isoflavonoide und Phytostereole. |
Eigenschaften und Wirkungen
Das Süßholz hat eine cortisonähnliche Wirkung, ist also
entzündungshemmend und gleichzeitig schmerzlindernd. Ausserdem
wirkt es leicht abführend, auswurffördernd, entgiftend,
krampflösend, tonisch, verdauungsfördernd und wassertreibend.
Das Süßholz enthält Glycyrrhizin, einen Stoff der ca. 50 mal süßer ist als Zucker.
Nicht zu empfehlen bei Personen mit Neigung zu erhöhtem Blutdruck.
Die Süßholzwurzel sollte in hohen Dosen nicht über
einen längeren Zeitraum wie 4-6 Wochen eingenommen werden. Gut
wäre es sich während dieser Zeit Kalium reich zu
ernähren (z.B. mit Bananen). |
Verwendung
Volksmedizinisch wird das Süßholz bei Bronchitis, Magen- und
Darmgeschwüren, Stoffwechselstörungen und Verstopfung
angewendet.
Es ist Bestandteil von Husten- und Magentees und vielen Abführmitteln.
Aus dem Wurzelsaft wird Lakritze hergestellt.
Extrakte vom Süßholz werden als Geschmackskorrigens in Bier
und Softdrinks verarbeitet. Ebenso zur Geschmacksverbesserung in
Medikamenten. |
Zubereitung
Zur Teebereitung nimmt man 1 Teelöffel der
Süßholzwurzel und übergießt mit einem viertel
Liter kochenden Wassers. Läßt für 15 minuten ziehen
versetzt ihn mit etwas Honig.
Bei Magengeschwüren und "dem Kater nach reichlich Alkoholkonsum"
kann auch das Kauen von Wurzelstücken hilfreich sein. |
Kultivierung
Das Süßholz ist leicht durch Aussaat im Frühjahr oder
Herbst zu vermehren. Allerdings mag die Pflanze das Umtopfen nicht und
wächst recht langsam. Sie läßt sich auch durch
Ausläufer und Stecklinge vermehren. Das Süßholz ist bei
uns winterhart und bevorzugt einen feuchten, nahrhaften und lehmigen
Boden.
Geerntet wird der Wurzelstock, welches aber erst nach 3 Jahren Wachstumszeit lohnenswert ist.
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