Kratom-Mitragyna speciosa
Beschreibung
Der Kratom ist ein tropischer Strauch/Baum der meißt eine
Höhe von bis zu 5 m erreicht. Aber auch vereinzelt bis 15m. Er hat
einen geraden rötlichen Stamm mit gegabelten, schräg nach
oben stehenden Ästen. Seine Blätter sind immergrün
oval,spitzzulaufend und ungefähr 10 cm lang.. Wie bei den meisten
Bäume in den Tropen werden die Blätter nicht komplett
abgeworfen . Der Blattwechsel läuft kontinuilich wobei aber in der
Trockenzeit mehr Blätter abgeworfen werden und in der Regenzeit
mehr neue Blätter nachwachsen
Er entwickelt tiefgelbe bis orangerote langgestielte Blüten die in
kugelförmigen Gruppen auftreten. Daraus entwickelt sich
geflügelte Samen. Kratom kann leicht mit anderen Bäumen der
Gattung Mitragyna verwechselt werden. |
Vorkommen
Der Kratom kommt in Südostasien und dort hauptsächlich in
Thailand, Indonesien und Malaysia vor. Bevorzugt im Regelwald oder
Sumpfregion |
Geschichte
Über eine Verwendung des Kratoms in historischen Zeiten sind keine
Beweise bekannt. Es ist aber sehr wahrscheinlich das der Gebrauch des
Kratoms eine sehr lange Tradition hat.
Seit dem 19. Jahrhundert gibts es Berichte über
eine Verwendung des Kratoms als Ersatz für Opium und zur
Behandlung der Opiumabhängigkeit. Um 1920 begann die
wissentschaftliche Erforschung der Pflanze.
Am häufigsten ist /war der Gebrauch wohl in
Thailand. Dort wurden die Blätter hauptsächlich von
Landarbeitern und Bauern gekaut um den harten Alltag zu
bewältigen. Es wird erzählt das in einigen Regionen die
Eltern einer Tochter einen Kratom-Konsumenten einem Cannabisraucher
vorziehen. Die Nutzer von Kratom sollen fleissig sein während das
Cannabis rauchen eher träge macht.
Kratom ist seit 1943 in Thailand verboten. Seit dem
wurden sehr viele Bäume abgeholzt. Wie überall auf der Welt
wo Pflanzen verboten wurden ist diese Verbot auch in Thailand nicht
besonders wirkungsvoll. Sondern es werden dadurch nur die
Schwarzmarktpreise hochgetrieben. Heute ( 2009) ist Kratom auch illegal
in Australien, Malysia, Myanmar und Vietnam
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Drogen und Inhaltsstoffe
Im Kratom wurden über 25 verschiedene Alkaloide isoliert. Der
grösste Wirkstoffanteil befindet sich in den Blättern. Diese
enthalten verschiedene Indol- und Oxyindolalkaloide wie Ajmalicin,
Corynanthedin, Isomitraphyllin, Mitragynalin, Mitragynin, Mitraphylin,
Mitraversin, Paynanthein, Speciogynin, Speciofolin und Stipulatin Der
Hauptwirkstoff ist das Mitragyn. Es hat einen Anteil von über 60 %
an den Alkaloiden Der Gesamtalkaloidgehalt in den getrockneten
Blätern beträgt ca. 0,5 %. Der Alkaolid -Gehalt schwankt aber
sehr stark . Er wird beeinflusst von äusseren Bedingungen, dem
Zeitpunkt der Ernte und auch von welchem Baumteil das Blatt stammt
Das Mitragynin wurde zuerst 1907 isoliert. Die Struktur wurde erst 1964
vollständig geklärt. Chemisch ist Mitragynin 9
Methoxy-corynantheidine. Es hat die Summernformel C23H30N2O4 und ein
Molekulargewicht von 398.5. Die Struktur hat grosse Ähnlichkeiten
mit Voacangin und den Yohimbin. Ähnlichkeiten sind auch vorhanden
zu Psylocybin und den Mutterkornalkaloiden. Mitragynin zeigt auch in
höheren Dosierungen im Tierversuch kaum toxischen Wirkungen. Bei
Versuchen mit Mäusen haben selbst Dosen von annähernd 1g pro
Kg Körpergewicht keine toxischen Wirkungen gezeigt..
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Eigenschaften und Wirkungen
Die Wirkungen des Kratoms sind sehr unterschiedlich. Er hat eine
aufputschende und stimulierende aber auch eine dämpfende opiat
ähnliche Wirkung. Es wird aber auch von einem Cannabis
ähnlichen Rauschzustand und wenn größere Mengen
geraucht wurden von LSD ähnlichen Halluzinationen berichtet Kleine
Dosen scheinen anregend und aufputschend zu sein während
höhere Dosen eher beruhigend wirken
Kratom soll auch eine schmerzstillende Wirkung vergleichbar mit Codein haben.
Als Nebenwirkungen können ein trockener Mund, Appetitverlust,
Harndrang , Verstopfung und Kreislaufprobleme auftreten. Ein
regelmäßiger Konsum kann zur Abhängikeit führen.
Ein starker Dauergebrauch kann auch zu einer starken Gewichtsabnahme
und zu einer Verdunklung der Haut ( besonders die Wangen ) führen.
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Verwendung
Die frischen Blätter werden in Südostasien als
Aphrodisiakum oder Genussmittel gekaut. Anwender unterscheiden dabei
zwischen 2 Hauptsorten von Kratomblättern. Diese lassen sich an
der Farbe der Blattadern unterscheiden: Red Vein ( Rote Adern) oder
Green Vein ( Grüne bis weissliche Adern). Die Green-Veined sollen
die stärkere Wirkung haben.. Eine Studie in Thailand hat aber
gezeigt das eine Mischung aus beiden Sorten am beliebtesten ist.
In der Volksheilkunde Südostasiens wird Kratom zur
Behandlung diverser Krankheiten eingesetzt. Wie z.B bei Durchfall oder
gegen Würmer. Auch als Stimulanz ist es üblich. Vereinzelt
soll es auch genutzt um die Ausdauer für einen längeren
Geschlechtsakt zu bekommen.
In Thailand und Malaysia wird der Kratom als Opiumersatz verwendet.
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Zubereitung
Die häufigste Anwendung in der Region ist das Kauen der frischen
Blätter. Dazu fügt man oft Salz hinzu was einer Verstopfung
vorbeugen soll Auch das Kauen zusammen mit frischen Betelnüssen
ist in der Region üblich.
Die getrockneten Blätter des Kratom können geraucht oder auch
gekaut werden. Ausserdem wird ein Extrakt daraus hergestellt. Dieser
wird Kratom oder Mambog genannt.
Getrocknete Kratomblätter werden auch zusammen mit Hanf geraucht. Die soll eine aphrodisierende Wirkung haben
Auch die Einnahme als Tee ist möglich. Die Mengenangaben schwanken dabei von 1-25 gr der getrockneten Blätter
In Malaysia werden durch auskochen und abdampfen der zerkleinerten
Kratom -Blätter ein haltbarer Sirup hergestellt der Madat genannt
wird. Der Sirup wird dann mit fein gehackten Palmblättern
vermischt und kann dann zu kleinen Kugeln gedreht werden. Diese Kugeln
werden dann in langen Bambu-Pfeifen geraucht. In neuerer Zeit wird
dieser Sirup auch mit Natriumhydrogenkarbonat ( Back-Soda ,
Bullrichsalz) versetzt und daraus dann murmelgrosse Kugeln gefertigt.
Diese werden dann als wirksame Dosis entweder geschluckt oder gekaut. |
Kultivierung
Kratom kann aus frischen Samen oder über Stecklinge vermehrt werden
Als Pflanze die in tropischen Regionen heimisch ist
benötigt Kratom um gut gedeihen zu können entspechende
Temperaturen. Am besten wären Temperaturen die ganzjährig 20
°C nicht unterschreiten. Bei sehr niedrigen Temperaturen ( um
5°C ) kann es vorkommen das der Kratombaum ( obwohl eigentlich
immergrün) seine Blätter abwirft. Er kann aber wieder
austtreiben wenn die Temperaturen wieder ansteigen. Auf keinen Fall
darf Kratom Frost ausgesetzt werden.
Kratom bevorzugt eien geschützte Lage mit einem
humusartigen feuchten ( jedoch keine Staunässe) Boden. Er kann
auch halbschattige Lagen verkraften. Es scheint aber das durch mehr
Sonneneinstrahlung auch der Wirkstoffgehalt der Blätter zunimmt.
Die potentesten Blätter kann man ( in Mitteleuropa) wohl im
Spätsommer oder Herbst ernten. Der Wirkstoffgehalt dieser
selbstgezogenen Blätter erreicht aber nicht den der aus Asien
importierten Ware. Kratom kann bei entspechenden Bedingungen zügig
wachsen . In der Wachstumsphase sollte man bei Kübelpflanzen alle
paar Wochen düngen.
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