Hypericum perforatum
Beschreibung
Das Johanniskraut ist eine mehrjährige bis ca. 80 cm hohe Staude.
An dem im oberen Bereich stark verzweigten zweikantigen Stengel sitzen
die eiförmigen bis lanzettlichen Blätter in
gegenständiger Anordnung. Im Gegenlicht betrachtet scheinen die
Blätter mit kleinen Löchern durchsetzt zu sein.
Es blüht zwischen Juni und September mit goldgelber Farbe. Beim
zerreiben werden sie jedoch dunkelrot. Nach dem Abblühen sind sie
rostbraun. |
Vorkommen
Das Johanniskraut ist in großen Teilen Europas und im westlichen Teil von Asien beheimatet.
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Geschichte
Das Johanniskraut ist seit dem Altertum als Heilpflanze bekannt.
Im Volksbrauchtum verwendete man das Johanniskraut zum Schutz vor Zauberei und Blitzschlag.
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Drogen und Inhaltsstoffe
Aus dem Johanniskraut werden folgende 2 Drogen gewonnen:
1. die während der Blütezeit geerntete und getrocknete
Pflanze wird als Johanniskraut, Blutkraut,
Feldhopfenkraut,Tüpfelhartheu bezeichnet. Der wissentschaftliche
Name ist Hyperici herba, Herba solis, Hypericum cum flore oder Sumitates hyperici.
2. die frischen im Juli oder August gesammelten Blüten: Frische Johanniskrautblüten oder Hyperici flos recens.
Die Drogen enthalten verschiedene Flavonoide (Hyperosid als
Hauptbestandteil), Biflavone, Xanthone Naphtodianthrone (besonders
Hypericin), Phloroglucinderivate ((hauptsächlich Hyperforin) und
ein ätherisches Öl bestehens aus hauptsächlich
aliphatischen Kohlenwasserstoffe. |
Eigenschaften und Wirkungen
Das Johanniskraut wirkt antidepressiv, beruhigend,
entzündungshemmend, kreislaufanregend, stimmungsaufhellend und
verdauungsanregend.
In Versuchen wurde bei der Einnahme von Johanniskraut-Extrakten eine
Verbesserung des Kurzzeitgedächtnisses und des
Intelligenzqoutienten festgestellt!
Das enthaltene Hypericin ist ein roter Farbstoff das die
Empfindlichkeit gegenüber Licht erhöht. Die sogenannte
"Lichtkrankheit" vor allem bei Weidetieren wird durch ihn
ausgelöst. Er hat beruhigende Eigenschaften und befindet sich in
der Erprobung zur AIDS Behandlung. |
Verwendung
In der Volksmedizin wird es zur mehrwöchigen Kur bei leichten
Depressionen verwendet. Auch gegen Bettnässen das meißt
psychische Ursachen hat kann das Johanniskraut helfen. Ausserdem wird
es bei katarrhalischen Erkrankungen des Magen und Darms, Kreislauf- und
Menstruationsstörungen verwendet.
Das Johanniskraut ist Bestandteil von vielen Fertigarzneitees.
Aus den frischen Blüten wird hauptsächlich das Johanniskrautöl (Oleum Hyperici)
hergestellt. Dazu werden die frischen Blüten mit Olivenöl in
einer zunähst offenen Flasche versetzt. Nach ca. 3-5 Tagen
Gärung wird die Flasche verschlossen und für mehrere Wochen
in die Sonne gestellt bis der Inhalt tiefrot ist. Äußerlich
kann das Johanniskrautöl zur Wundbehandlung und bei Rheuma
angewendet werden. |
Zubereitung
Zur Bereitung eines Tees wird 1 gehäufter Teelöffel mit einem
Viertel Liter Wasser übergossen und zum Kochen gebracht. Nach
wenigen Minuten seiht man ab. Für eine Kur sollte man über
mehrere Wochen 1-3 Tassen täglich trinken. Da das Johanniskraut
die Lichtempfindlichkeit erhöht sollte man während einer Kur
das pralle Sonnenlicht meiden.
Das Johanniskraut eignet sich auch zur Anwendung in einem Vaporizer.
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Kultivierung
Das Johanniskraut stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden.
Aber es mag keine Staunässe. Dafür aber eine sonnige Lage.
Geerntet wird die ganze oberirdische Pflanze in voller Blüte um den Johanni (24.06).
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