Ginkgo biloba
Beschreibung
Der Ginkgo nimmt eine Sonderstellung im Pflanzenreich ein: Er ist weder
ein Laubbaum noch ein Nadelbaum. Entwicklungsgeschichtlich lässt
er sich vor den Nadelhölzern einordnen. In Ostasien gibt es
Bäume die ein Alter von 4000 Jahren erreicht haben!
Der Ginkgo Baum trägt langstielge, ca. 7cm breite
fächerförmige Blätter. Am vorderen Ende haben sie
oftmals einen Einschnitt, der sie in 2 Lappen teilt. Daher auch der
Name biloba > zweilappig. Die Blätter fühlen sich wie
derbes Leder an und färben sich im Herbst gelb. Danach wirft der
Ginkgo sein Laub ab und überwintert kahl.
Er wird 30-40m hoch. Der Ginkgo ist zweihäusig, das heißt es
gibt männliche und weibliche Bäume. Die Blütezeit ist
von Mai bis Juni. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind. Der
Ginkgo bildet bewegliche Spermatozoen aus, die den Weg zu den Eizellen
schwimmemd zurücklegen, welches einzigartig in der Pflanzenwelt
ist. Die Früchte bilden sich im September bis Oktober. Die
pflaumenähnliche, hellgrüne bis gelbeFrucht des Ginkgos ist
etwa 3cm lang. Im Reifezustand stinkt sie ranzig nach Buttersäure.
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Vorkommen
Der Ginkgo ist in China und Japan heimisch. Er kommt nur noch selten
wildwachsend vor, sondern wird von Menschen in Parks, an
Straßenrändern angepflanzt. Da er ein heiliger Baum ist
kommt er besonders oft in Tempelanlagen vor. In Europa kann man den
Ginkgobaum gelegentlich in Parkanlagen treffen. Allerdings meißt
nur männliche Pflanzen da die Früchte der weiblichen
Bäume unangenehm riechen. |
Geschichte
Der Ginkgo ist der älteste Baum der Erde. Die Ursrünge der
Ginkgogewächse lassen sich über 250 Millionen Jahre
zurückverfolgen. Es gibt Fossilfunde aus dem Jura (ca. 180
Millionen Jahre alt) die dem heutigen Ginkgo biloba sehr ähnlich
sind.
Zum ersten Mal erwähnt wurde er im elften Jahrhundert nach
Christus. Er wurde vor allem als Tempelbaum verehrt. Die Blätter
und Samen werden in zahlreichen chinesischen Heilpflanzenbüchern
seit dem Mittelalter wegen ihrer vielseitigen Einsatzbereiche
erwähnt.
In unseren Breiten wurde er bekannt nachdem ihn der deutsche Arzt und
Botaniker E. Kämpfer (1651-1716) ausfühlich in seinen
Reiseberichten beschrieb. |
Drogen und Inhaltsstoffe
In den Blättern des Ginkgo konnten 3 Flavonole (Kampferol,
Quercetin und Isorhamnetin) nachgewiesen werden. Ausserdem noch sieben
weitere Flovonglykoside (0,5-2%), die Biflavone (0,4-2%) Ginkgetin,
Amentoflavon, Bilobetin und Isoginkgetin, sowie komplexe
Diterpenlaktone (Ginkgolide), Sitosterin, Wachs, Säuren, Ester und
Parrafine.
In den Samen (die Frucht) ist u.a.Ginkgolsäre, Ginkgol, Ginnol,
Bilobol und Methoxypyridoxin nachgewiesen worden. Der Samen
enthält ca. 68% Stärke, 13% Proteine, Pentosane und Lipide. |
Eigenschaften und Wirkungen
Die Wirkstoffe der Blätter des Ginkgos steigern die Durchblutung
indem sie die tiefer liegenden kleinen und mittleren Arterien
erweitern. Wahrscheinlich wird auch der Stoffwechsel der
Gefäßwand beeinflußt. Häufig tritt auch eine
schmerzstillende Wirkung ein.
Die Samen (Früchte) haben eine antibakterielle und pilzhemmende Wirkung.
Die fleischige Hautschale kann Hautirritationen hervorrufen.
Eine Überdosierung kann Kofschmerzen, Hautentzündung, Durchfall und Erbrechen auslösen.
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Verwendung
Ginkgo Präparate werden bei den verschiedensten
Arterien-Erkrankungen und Durchblutungsstörungen mit Erfolg
eingesetzt. Besonders bei Patienten mit Demenz, Schwindel,
Kopfschmerzen aber auch Durchblutungsstörungen in den Beinen.
Die Samen des Ginkgo werden in der traditionellen chinesischen Medizin
bei Asthma, Tuberkulose und Nierenerkrankungen eingesetzt. Sie Samen
riechen wegen der enthaltenen Buttersäure sehr ranzig.
Die gerösteten Samen werden im östlichen Asien wie bei uns Erdnüsse geknabbert.
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Zubereitung
Die Wirkstoffe vom Ginkgo werden in Form von Tropfen, Dragees und Ampullen angeboten.
Aber auch eine Anwendung als Tee oder als Tinktur ist wirksam.
Die Wirkstoffe können auch mit Hilfe eines Vaporizers inhaliert werden.
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Kultivierung
Der Ginkgo ist auch in unseren Breiten winterhart und benötigt einen nähstoffreichen Boden mit guter Drainage.
Zur Aussaat wird der Samen von seinem Fruchtfleisch befreit, über
Nacht in lauwarmen Wasser eingelegt, Dann am nähsten Tag 1cm tief
in eine Mischung aus Sand und Erde eingepflanzt. Nun muss er gut feucht
gehalten werden. Nach 2-3 Monaten zeigt sich der Keimling, welcher noch
empfindlich gegen direktes Sonnenlicht ist. Ansonsten ist er recht
anspruchlslos und anpassungsfägig.
Sehr gut kann man den Ginkgo auch über Stecklinge vermehren.
Die Blätter können im Herbst geerntet werden nachdem sie sich verfärbt haben.
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