Hängebirke und Moorbirke

Hängebirke und Moorbirke - Betula pendula (Hängebirke), Betula pubescens (Moorbirke)

Trivialname: Hängebirke und Moorbirke
Botanischer Name: Betula pendula (Hängebirke), Betula pubescens (Moorbirke)
Familie: Betulaceae (Birkengewächse)
   
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Namen und Synonyme

English: Silver Birch
Deutsch: Hängebirke, Sandbirke, Weißbirke, Warzenbirke.


Beschreibung

Die Hängebirke ist eine sommergrüne Laubbaum-Art mit glatter, weißer Borke und einem zarten Frühjahrsgrün. Sie wächst bis zu 30 m hoch, erreicht einen Stammdurchmesser von maximal 0,9 m und wird bis zu 150 Jahren alt.
Die Zweigenden hängen von den spitzwinklig abstehenden Ästen herunter und sind nur im Jungstadium mit Harzdrüsen besetzt.
Im Alter platzt die Borke auf. Ihre weiße Farbe erhält sie durch Einlagerung von Betulin, durch das einfallendes Licht vollständig reflektiert wird.
Die wechselständig stehenden, gestielten Laubblätter erreichen Längen von 4 bis 7 cm, sind aus keilförmigem Grund rautenförmig mit lang ausgezogener Spitze und doppelt gezähntem Rand. Die Hauptzähne sind dabei feiner und mit einwärts gebogener Spitze.
Birken tragen sowohl männliche als auch separate weibliche Blüten und sind somit einhäusig getrenntgeschlechtlich. In der Blütezeit von April bis Mai erkennt man die männlichen Blüten als lange hängende Kätzchen und die wesentlich kürzeren, stehenden weiblichen Kätzchen. Die Samenreife zieht sich bis zum September hin. Dann werden die etwa 3 mm langen, geflügelten Nüsschen über den Wind verbreitet.
Die Moorbirke unterscheidet sich von der Hängebirke durch aufsteigende oder waagerecht abstehende Äste und flaumig behaarte junge Zweige und Blätter. Die Blätter sind aus herzförmigem, abgerundetem Grund eiförmig, nur kurz zugespitzt, verkahlend und besitzen Blattzähne ohne feine Spitzen.
Moor- und Hängebirken können sich gut paaren, wodurch Hybriden mit neuen Eigenschaften und anderen Lebensraumanforderungen entstehen.


Vorkommen

Die Birke wächst in lichten Wäldern, Vorwäldern und im Ödland von Europa und Westasien.
In Kassel an einer Hauptverkehrsader wächst eine junge Birke in etwa 10 m Höhe auf einem Mauervorsprung eines alten Backsteinhauses. Der Dreck, der sich dort über Wind und Vögel über die Jahre angesammelt hat, reicht immerhin für eine Wuchshöhe von einigen Metern aus!
Dieses Beispiel verdeutlicht, dass es sich bei diesem Baum um eine Pionierpflanze handelt, die für andere Pflanzen ungeeignete Standorte besiedelt.
Neben der Tatsache, dass sie Extremstandorte erobern kann, hat die Pflanze auch noch eine aggressive Technik zum Fernhalten ihrer Nachbarn entwickelt: die Korkwarzen an den dünnen Zweigen wirken wie Schleifpapier. Bei Wind raspelt sich die Birke ihre Lichtkonkurrenten dadurch einfach weg.


Geschichte

Die Hängebirke war im Jahr 2000 der Baum des Jahres.


Drogen und Inhaltsstoffe

Birkenblätter (Betulac folium), die getrockneten Laubblätter der Hänge- und der
Moor-Birke.
In den Blättern beider Arten kommen neben Flavonoiden (vor allem Hyperosid und Quercitrin) auch Spuren von ätherischen Ölen mit Sesquitcrpenoxiden, Triterpenalkoholester mit saponinähnlicher Wirkung, Proanthocyanidine, Kaliumsalze und Ascorbinsäure vor.
Birkenteer (Betulae pix), Oleum Rusci, der durch trockene Destillation der Rinde und der Zweige gewonnene Teer.
Hier kommen Guajakol, Kresol, Brenzcatechin und andere Phenole vor.
Die Borke beinhaltet entzündungshemmende Stoffe wie Betulin, Betulinsäure und Lupeol.


Eigenschaften und Wirkungen

Birkenblätter wirken in erster Linie und auf Grund der Flavonoide harntreibend. Trotz der erhöhten Wasser- und Elektrolytausscheidung kommt es nicht zur Reizung des Nierengewebes. Der Teer wirkt in Salben gegen Ekzeme und Hautparasiten. Der Saft junger Stämme soll bei Schuppen und Haarausfall helfen.


Verwendung

Für eine Blutreinigungs- oder Durchspühlungstherapie bei leichteren bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der Harnwege werden die Birkenblätter mit anderen harntreibenden Pflanzen kombiniert. Diese Drogenmischung wird auch zur Vorbeugung von Harngries und Harnsteinen sowie zur unterstützenden Behandlung von rheumatischen Beschwerden und Hautausschlägen eingesetzt.
Der Teer findet nur noch selten Anwendung in Hautsalben gegen Ekzem und Parasiten. Er kann auch zu Juchtenöl zur Behandlung von Leder weiterverarbeitet werden.
In der Homöopathie hat die Birke fast keine Bedeutung.

Der traditionelle Anwendungsbereich der Birke liegt bei Arthritis, Cholesterinüberschuss, Gicht, Haut- und Haarproblemen, Rheuma, Transpiration und Wassersucht.
Zwar sind keine Nebenwirkungen bekannt. Dennoch sollte man von einer Verwendung bei Ödemen infolge eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit absehen.

Birkenholz ist dank seines hohen Terpengehalts schon im grünen Zustand brennbar und dadurch ein hervorragender Brennstoff. Aus den Zweigen werden Hexenbesen hergestellt. Auch in der Möbelindustrie findet das Holz Verwendung. Unter anderem lassen sich aus den verschiedenen Maserungen wertvolle Furniere herstellen. Die Kohle ist von hoher Qualität und wird von Künstlern zum Zeichnen verwendet.


Zubereitung

Aus 2 Esslöffeln zerkleinerter Blätter und einer Tasse kochenden Wassers lässt sich innerhalb von 10 Minuten ein harntreibender Tee gegen Nierenleiden und zur Blutreinigung herstellen. Eine Tasse pro Tag soll bereits helfen.
Gegen Gliederschmerzen und Hautprobleme kann man einen Aufguss von 250 bis 500 g Blätter in das Badewasser geben.
Aus dem Birkenwasser kann auch ein Bier gebraut werden. Es wird mit Honig versetzt, gekocht und anschließend mit Ale veredelt.


Kultivierung

Bei ausreichender Feuchtigkeit keimen frische Hängebirkensamen sofort. Da es sich um eine robuste Pionierpflanze handelt, ist sie einfach zu ziehen. Sie wächst nicht so gut im Schatten und auf Kalkböden (am besten gedeiht sie auf Böden mit einem pH-Wert von unter 6,5).
Nach etwa 15 Jahren produzieren Birken die ersten eigenen Samen.
Zwar sollen die Blätter beim Fermentieren im Komposthaufen helfen, aber man sollte sie nicht direkt im Gemüsegarten oder neben dem Komposthaufen pflanzen. Der Grund dafür ist, dass sie extrem viel Wasser saugt, dadurch das Erdreich auslaugt und die weit reichenden Wurzeln die Gartenarbeit erschweren.


Ausgesuchte Info Links

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Info-Links:
WIKIPEDIA Hängebirke
WIKIPEDIA Moorbirke
KRAEUTERVERZEICHNIS.DE
HEILKRAEUTER.DE

english
WIKIPEDIA Silver Birch

Einzelhandel:
Magicherbs

Großhandel:
Powerherb

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