Valeriana officinalis
Trivialname: |
Baldrian |
Botanischer Name: |
Valeriana officinalis |
Familie: |
Valerianaceae - Baldriangewächse |
|
|
Rezepte: |
1 vorhanden |
Erfahrungsberichte: |
0 vorhanden |
Links: |
13 vorhanden |
Bilder: |
39 vorhanden |
|

-Zum Vergrößern anklicken-
|
Beschreibung
Der Baldrian ist ein mehrjähriger Strauch mit einem hohlen,
gefurchten Stengel und erreicht eine Höhe von ca. 1,5 m. Er ist
wenig verzweigt. Die lanzettlich gefiederten Blätter stehen
gegenständig. An den Rändern sind sie gekerbt.
Von Mai bis August bilden sich weiße bis rosafarbene Blüten
die in Dolden angeordnet sind. Darauf folgen die kleinen Samen mit
weißen Haaren. |
Vorkommen
Beheimatet ist der Baldrian in Europa, Klein- und Mittelasien. Der
Baldrian kommt auch in Deutschland häufig vor. Besonders oft ist
er auf feuchten Wiesen, Waldlichtungen und an Ufern anzutreffen.
In Nordamerika wird der Baldrian kultiviert.
|
Geschichte
Im Altertum war der Baldrian als Phu bekannt und wurde
von den griechischen und römischen Ärzten vor allem als
harntreibendes und menstruationsförderndes Mittel eingesetzt. Bei
den Germanen war er eine wichtige Heil- und Ritualpflanze.
Im Mittelalter hielt man ihn für ein Allheilmittel. Er wurde gegen zahlreich Krankheiten (u.a. die Pest) eingenommen.
Auch aphrodisierende und zauberabwehrende Kräfte wurden ihm
nachgesagt. Der Baldrian wurde als Schutz vor böser Magie und dem
Teufel ans Haus gehängt. Als Beruhigungsmittel wird er erst seit
jüngerer Vergangenheit eingesetzt. |
Drogen und Inhaltsstoffe
Aus dem Baldrian werden folgende zwei Drogen gewonnen.
1. Die getrocknete Wurzel die als Baldrianwurzel oder auch als
Augenwurzel, Balderbackenwurzel und Katzenwurzel bezeichnet wird.
Botanisch nennt man die Droge Valerianae radix oder auch Valerianae rhizoma.
Sie enthält bis zu 1% eines ätherischen Öles
(Baldrianöl). Ausserdem Baldrianal, Phenolcarbonsäuren,
Valepotriate (hauptsächlich Valtrat) und die Alkaloide
Methylpyrrilketon und Valerianin.
2. Das ätherische Öl der Wurzeln, das Baldrianöl oder
auch als Oleum Valerianae aethereum bezeichnet. Es ist sehr reich an
Monoterpenen. U.a. enthält es Borneol, Bornylacetat, Camphen,
Campher, Carvylacetat, Cineol, Cymen, Fenchen, Myrcen und Myrtenol.
Ausserdem enthält es die Sesquiterpene Bisabolen, Cadinen, Elymen,
Faurinon, Valeranon, Valerenal, und Valerenol. Dazu kommen noch einige
Sesquiterpensäuren. |
Eigenschaften und Wirkungen
Baldrian hat ein beruhigende, appetithemmende, blutdrucksenkende,
krampflösende und schlafförderndeWirkung. Ausserdem wirkt er
stärkend auf das Nervensystem und ist verdauungsfördernd
sowie schmerzstillend.
Auf Katzen wirkt der Geruch sehr anziehend.
Eine Überdosierung kann einen Unruhezustand und Kopfschmerzen verursachen.
|
Verwendung
Volksmedizinisch wird Baldrian bei allen Formen von Nervosität
eingesetzt. So ist er zum Beispiel bei Schlaflosigkeit in Folge von
nervöser Erschöpfung und bei nervös bedingten Magen- und
Darmbeschwerden sehr hilfreich. Aussedem bei Bluthochdruck und
Menstruationsbeschwerden.
Die Baldrianwurzel ist Bestandteil verschiedener Beruhigungstees und zahlreicher Fertigarzneipräparate.
Das Baldrianöl wird zur Herstellung von Parfümen verwendet (Moschusparfüme).
Extrakte des Baldrians werden in der Lebensmittelherstellung zum
Aromatisieren von Getränken, Gewürzen und
Süßspeisen verwendet. |
Zubereitung
Man bereitet einen Beruhigungstee mit 2 Teelöffel der gemahlenen
Wurzel auf 0,5 Liter Wasser und lässt kurz aufkochen. Oder
übergießt mit kochenden Wasser und lässt bei
zugedeckten Gefäß für 10 minuten ziehen, Und trinkt
täglich eine Tasse. Nach einen Zeitraum von 3-4 Wochen sollte man
eine mindestenst gleich lange Pause einlegen.
Auch ein Kaltwasserauszug ist möglich. Dazu wird 2 Teelöffel
der gemahlenen Wurzel für 12 Stunden in Wasser stehengelassen und
gelegentlich umgerührt.
Eine Mischung aus gleichen Teilen Baldrian, Hopfen, Kamille, Melisse
und Lavendel ein sehr guter beruhigender Nerventee. Von der Mischung
nimmt man 1 Esslöffel pro Tasse und stellt mit kochend Wasser
einen Auszug her.
Zusammen mit Hopfen hilft er beim Einschlafen.
Auch alkoholische Auszüge (z.B in Wein) oder ein Baldrian Bad sind wirksam.
Der Baldrian eignet sich auch zur Anwendung in einem Vaporizer.
|
Kultivierung
Der Baldrian kann gut durch Samen oder durch Teilung vermehrt werden.
Er bevorzugt einen feuchten Boden und ist auch in unseren Breiten
winterhart.
Die Ernte der Wurzel ist im September bis Oktober. Am
wirkstoffreichsten sind die Wurzeln 2- jähriger Pflanzen. Der
typische intensive Baldriangeruch wird beim Trocknen der Wurzel noch
intensiver. |
Diese Seite dient rein informativen Zwecken. Es besteht kein Anspruch auf Richtig- oder Vollständigkeit.
Deshalb lehnt der Autor jede Verantwortung für eventuelle Anwendung ab.
|