Zitronenverbene - Verbena triphylla (L'Hér.)
Beschreibung
Ordnung: Lamiales (Lippenblütler)
Familie: Verbenaceae (Eisenkrautgewächse)
Gattung: Lippia
Die Zitronenverbene ist eine von 200 Arten aus der Gattung Lippia, zu denen auch andere geschmackvolle Kräuter gehören.
Der im deutschen Klima 30 bis 150 cm hoch wachsende Halbstrauch besitzt
hellgrüne Blätter, die beim Zerreiben fruchtig-zitronig
duften. Sie sind lanzettlich geformt, etwa 2 x 5 cm groß,
besitzen einen gesägten Rand und stehen zu dritt im Quirl am
vierkantigen Stängel zusammen. Die Blätter sind sowohl an der
Unterseite als auch ander Oberseite ziemlich rauh.
Zwischen August und September zeigen sich die weißen, 5 mm großen Blüten mit vier Kronblättern.
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Vorkommen
Die Zitronenverbene stammt aus Südamerika (Uruguay, Chile,
Argentinien). Unter passenden Bedingungen kann sie jedoch weltweit
angebaut werden. |
Geschichte
Die Verbene wurde von den Spaniern im 17. Jahrhundert nach Europa
gebracht. Sie war noch vor 100 Jahren eine beliebte Zier- und
Duftpflanze. Mit der Zeit ist sie jedoch zunehmend in Vergessenheit
geraten.
Traditionell arbeitende Tierärzte auf den Balearen sollen die
entkrampfende Wirkung der Pflanze zum Heilen von Koliken bei Pferden
und Rindern verwendet haben. |
Drogen und Inhaltsstoffe
Man verwendet am besten die frischen Blätter, da sich der Duft bei
der Trocknung teilweise verflüchtigt. Sie beinhalten < 1 %
ätherische Öle, die sich aus Citral (30 - 35 %), Geranial und Neral als Hauptbestandteile und anderen Monoterpenen bzw. deren Derivate wie Limonen, Carvon und Dipenten zusammensetzen.
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Eigenschaften und Wirkungen
Die Duftintensität der Zitronenverbene übertrifft den der
anderen zitronenartigen Gewächse. Leider ist die
Geschmacksintensität im Gegensatz dazu geringer.
Der Duft fördert die Konzentration und verbessert das Raumklima.
Zitronenartig riechende Kräuter wirken allgemein entspannend und erfrischend, so auch die Verbene. Sie hilft beim Einschlafen, ruft jedoch selbst keine Müdigkeit hervor.
Das ätherische Öl kann die Haut empfindlich gegen Sonnenlicht machen.
Außerdem können hohe Dosen des Öles eine Magenverstimmung verursachen.
Zitronenverbenentee färbt sich, ähnlich wie Aufgüsse mit
Pfefferminze und Co. Nach einiger Zeit immer dunkler. Dabei wird er
jedoch nicht so schnell bitter.
Auch nach dem Trocknen wird das Aroma in den Blättern über lange Zeit konserviert.
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Verwendung
Man verwendet die Blätter hauptsächlich zur Verfeinerung von Speisen und Getränken.
In Gourmetküchen wird die Pflanze an (Obst-) Salate, Fleisch-,
Fisch-, Geflügel- und Pilzgerichte, Pudding, Speiseeis und in den
Zuckerguss von Zitronenkuchen gegeben.
Mit kochendem Wasser überbrüht, gibt sie bald einen leckeren
Aufguss ab. In Peru setzt man das Aroma der Verbene in der "Inca Kola",
einem Erfrischungsgetränk, ein.
In der Kosmetik wird der Duft in Badezusätzen und Parfüms verwendet.
Ein mit frischen Blättern gefülltes Säckchen kann einen angenehmen Geruch im Kleiderschrank erzeugen.
Die Aromatherapie nutzt die Pflanze zur Verdauungsförderung,
Appetitanregung, gegen Nervosität, daraus hervorgehender
Schlaflosigkeit und Erkältungskrankheiten.
Die stimulierende, erheiternde Wirkung kann auch gegen Depressionen und Lethargie eingesetzt werden.
Die Blätter werden in Potpourri eingesetzt, da sie ihren Duft lange konservieren.
Das ätherische Öl stellt in Konzentrationen von 1 - 2 % ein
effektives Insektizid dar, die lebende Pflanze vertreibt Mücken,
Fliegen und andere Insekten.
Da die frischen Blätter beidseitig rauh sind, kann man sie
vorsichtig lutschen und dabei gleich die Zunge säubern - ein
erfrischendes Outdoor-Mundpflegemittel. |
Zubereitung
Die Blätter können kleingeschnitten an diverse Salate und
Fleischgerichte gegeben werden. Ein erfrischendes Getränk
erhält man, wenn man die Blätter zerstößt und
zusammen mit einer aufgeschnittenen Zitrone in eine Karaffe mit kaltem
Wasser gibt. Auch als Aufguss mit anderen Kräutern oder Tees
ergibt sich ein angenehmes Aroma.
Nur zwei bis drei frische Blätter reichen für eine Tasse Tee.
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Kultivierung
Die Verbene ist eine robuste Pflanze und pflegeleicht. Sie sollte
frostfrei (im Winter bei 8 +/- 5° C) gehalten werden, da sie ab
0° C die Blätter abwirft. Sie ist zwar nur bis -4° C
winterhart aber zurückgeschnitten, abgedeckt und nicht zu feucht
gehalten überlebt sie kurzzeitige Temperaturen von -15° C.
Etwa im Mai treiben die überwinterten Pflanzen meist wieder aus.
Bei der Ernte sollte man nicht einzelne Blätter, sondern einen
ganzen Trieb abtrennen. Dadurch treibt die Pflanze buschiger aus.
Die Pflanze verträgt Halbschatten bis volle Sonne. Bei hoher
Sonneneinstrahlung muss mehr gegossen werden. Der gesamte Wurzelballen
sollte dabei im Kübel durchnässt sein und bis zum
nächsten Gießen wieder trocknen. Staunässe
verträgt die Pflanze nicht so gut. Deshalb sollte das Substrat
auch locker-luftig sein (Kies, Perlite, Seramis oder dergleichen
untermischen).
Hin und wieder sollte man auch mäßig düngen.
Leider ist die Verbene äußerst anfällig gegen
Mottenschildläuse. Bei wiederholter Trockenheit, zum Beispiel in
den Wintermonaten im Haus, droht die Gefahr von Spinnmilbenbefall.
Die Zitronenverbene dürfte sich gut durch Wurzelteilung und
Absenker vermehren lassen. Im Gartenhandel werden oft junge Pflanzen
angeboten. |
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