Rotklee

Trifolium pratense

Trivialname: Rotklee
Botanischer Name: Trifolium pratense
Familie: Schmetterlingsblütler Fabaceae (Papilionaceae)
   
Rezepte: 0 vorhanden
Erfahrungsberichte: 0 vorhanden
Links: 13 vorhanden
Bilder: 20 vorhanden
Zum Vergrößern anklicken
-Zum Vergrößern anklicken-

 

 


Namen und Synonyme
Rotklee, Wiesenklee, Hummelklee, Futterklee, roter Steinklee

Botanisch
Trifolium pratense ("tres, tria" = drei, "folium" = Blatt, "pratensis,-e" = auf der Wiese wachsend) LINNÉ

Englisch
Red clover, Peavine clover, Cowgrass


Beschreibung
Die 10-30 cm hoch werdende Rotkleepflanze besitzt charakteristisch eiförmige, spitz zulaufende, ganzrandige und teils mit weißlicher oder dunkler Zeichnung versehene, 3-zählig gefiederte Blätter mit (unterseitig stärkerer) Behaarung.
Zur Blütezeit (Juni bis Oktober) zeigen sich die rosa bis roten, 12 bis 18 mm langen Blütenköpfe mit durchschnittlich 100 Kronröhren, welche eine Länge von bis ca. 1 cm erreichen, 10-nervig und ebenfalls behaart sind. Die Köpfchen sind kugelig bis breit eiförmig, duftend, meist zu zweit stehend und von den obersten Blättern umgeben. Aufgrund der langen Kronröhren können die Blüten nur von Langrüsselinsekten angeflogen werden und sind somit eine wichtige Nahrungsquelle für bestimmte Falter und vor allem Hummeln.


Vorkommen
Heimisch ist der Rotklee in Europa bis Mittelasien. Er wurde allerdings weltweit eingebürgert. Lokal anzutreffen ist der Klee auf nicht zu nassen (Vieh-) Wiesen, Fettwiesen, vereinzelt auf Magerrasen, Halbtrockenrasen, an Wegrändern und in lichten Wäldern.


Geschichte
Einem vierblättrigen Kleeblatt werden Glücksbringende Eigenschaften nachgesagt und dass der Besitzer im Stande ist, Hexen zu erkennen und Zaubereien zu durchschauen. Des Weiteren heißt es, dass er/sie ein Stück vom Paradies besitzt, da die biblische Gestalt Eva ein vierblättriges Kleeblatt aus dem Paradies als Andenken mitnahm.
Das Typische Glückssymbol ist herzförmig und wird oft mit anderen Symbolen (Glücksschwein, Schornsteinfeger) kombiniert. Dreigefiederte Blätter werden oft auf Wappen abgebildet.
Die Wahrscheinlichkeit, ein viergefiedertes Blatt zu finden, beträgt 1%, wobei diese Mutation auf schadstoffbelasteten Böden und bei Weißklee generell häufiger auftritt.
Seit dem 15. Jahrhundert ist der Hummelklee in Oberitalien und dem Rheingebiet nachweisbar. Mitte des 18 Jahrhunderts wurde er von J. Chr. Schubart in Mitteldeutschland aufgrund seines landwirtschaftlichen Wertes eingeführt.


Drogen und Inhaltsstoffe
Die Droge sind die zur Blütezeit gesammelten und getrockneten Blütenköpfchen, auch Wiesenkleeblüten (Trifolii pratensis flos) genannt. Auch die frischen, oberirdischen Teile (Trifolium pratense hom.) werden verwendet.
Aufgrund seines hohen Proteingehalts gilt die ganze Pflanze als ideale Futterbeilage für Weidevieh.
Neben Gerbstoffen, Asparagin, Fett, Wachs, Xanthin, Spurenelementen, ätherischem Öl mit Methylsalicylat, Methylanthranilat und Eugenol sind besonders die Isoflavonoide (auch Phytoöstrogene oder Pflanzenhomone genannt), z.B. die Verbindungen Genistein und Daidzein ein wichtiger Bestandteil des Rotklees! Die Isoflavone liegen ausschließlich im gelösten Zustand im Zellverband vor. Da Menschen das Enzym Cellulase fehlt und wir keine Wiederkäuer sind, ist es also wesentlich sinnvoller, die Wirkstoffe in Form von Extrakten aufzunehmen.
Die Konzentrationen der Inhaltsstoffe können - abhängig von Erntezeitpunkt, klimatischen, geologischen und geographischen Bedingungen sowie der Kleeart - schwanken.
Als weitere Phytoöstrogenlieferanten gelten: Soja, Getreide, Nüsse und Hülsenfrüchte.


Eigenschaften und Wirkungen
Seine Pflanzenhormone haben auf den Körper eine ähnliche (wenn auch schwächere) Wirkung wie die körpereigenen, (weiblichen) Sexualhormone. Aus dem Grund kann es bei Weidevieh nach übermäßigem Genuss zu Fruchtbarkeitsstörungen kommen. Außerdem schützen sie vor hormonabhängigen Krebsarten, wie z. B. Brust-, Gebärmutter- und Prostatakrebs und vor einem schnellen Knochenabbau im Alter. Dass die Isoflavonoide sich auf das allgemeine Wohlbefinden positiv auswirken, ist schon lange bekannt.


Verwendung
Auf Grund seines hohen Proteingehalts ist der Rotklee eine beliebte Futterpflanze. Er wird auch zur Gründüngung eingesetzt, da er dank seiner Symbiose mit Rhizobien den Boden mit Stickstoff anreichert.
Verwendung findet der Rotklee beim Menschen als Ergänzungstherapie, wenn die Produktion der Hormone in den Wechseljahren nachlässt.
Eine Nahrungsergänzung mit Rotkleeextrakt ist daher speziell für Frauen zu empfehlen, die in verstärktem Maße körperliche Veränderungen (Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Nervosität) verspüren.
Die weltweit größte Studie zu Hormonersatztherapien (HET) musste von der Women's Health Initiative aufgrund erhöhter gesundheitlicher Gefahren für Frauen abgebrochen werden. Im Gegensatz zu den dabei benutzten isolierten bzw. synthetischen Substanzen scheint der Vorteil von Rotkleeextrakten in der Komplexität der Wirkstoffzusammensetzung zu bestehen. Rotklee entwickelt sich somit zu einer interessanten und mittlerweile nachweisbar brauchbaren Alternative zur Hormonersatztherapie.
Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) schreibt den sekundären Pflanzenstoffen im jüngsten Ernährungsbericht wichtige gesundheitsfördernde Eigenschaften zu.
Die Volksheilkunde kannte den Gebrauch der Droge bei Keuchhusten, chronischen Hauterkrankungen sowie Unterschenkelgeschwüren. Die Homöopathie verwendet die Pflanze gelegentlich noch bei Entzündungen der Ohrspeicheldrüse und Katarrhen der oberen Atemwege.
Rotklee wird auch gern als Tabakersatz in Knaster-Mischungen verwendet.


Zubereitung
Ein Aufguss zur Blutreinigung wird mit 6 süßen Blütenköpfen, 10 Minuten in 1 Liter Wasser aufgebrüht, über 1-2 Monate getrunken, beschrieben.
Gegen Rheuma und Gicht werden 4 Teelöffel Klee 15 Minuten in aufgebrühtem Wasser ziehen gelassen und daraus ein Umschlag hergestellt, der auf die schmerzenden Stellen aufgetragen wird. Dieser wird gut warm gehalten und soll auch gegen verhärtete Drüsen (z.B. Milchdrüsen) helfen.


Kultivierung
Das Saatgut wird vorbereitet, in dem es 24 Stunden in einem temperierten Raum, bedeckt mit warmem Wasser, gelagert wird. Um eine plötzliche Keimung zu verhindern, die das Zerbrechen der Keimlinge bei der maschinellen Aussaat mit Sägemehl zur Folge hätte, muss dieses Gemisch sofort verarbeitet werden. Das Sägemehl hat die Aufgabe, die Feuchtigkeit vom Saatgut zu binden. Weiters besteht der Vorteil beim Aussäen, dass der bereits gesäte Bereich deutlicher ersichtlich ist.
Das vorgekeimte Saatgut darf nicht mehr austrocknen. Der Boden sollte vorher mit Mist oder Dünger angereichert werden (Grunddüngung).
Aussaat um den 15. Oktober, nicht später als 15. Dezember. Es hat sich gezeigt, dass Gras-Klee-Saatgemische bessere Wachstumsraten zeigen als reine Kleefelder.


Ausgesuchte Info Links
Wir haben jeden dieser Links schon mal besucht. Aber aufgrund des Urteils vom Landgericht Hamburg distanzieren wir uns von deren Inhalten und lehnen jede Verantwortung ab.

Info-Links:
GESUNDHEIT.COM
WIKIPEDIA.ORG
INFOLINE.AT
KAESEKESSEL.DE
ROTKLEE.COM
ED ERUTAN
PURDUE UNIVERSITY(english)
DRUGDIGEST.OGR(english)
HOLISTICONLINE.COM(english)
PAGHAT.COM(english)

Einzelhandel:


Großhandel: 

Diese Seite dient rein informativen Zwecken. Es besteht kein Anspruch auf Richtig- oder Vollständigkeit.
Deshalb lehnt der Autor jede Verantwortung für eventuelle Anwendung ab.


Startseite | News | Kräuter | Suche | Rezepte | Links | Impressum