Kräuter

Malve - Malva sylvestris L.

Trivialname: Malve
Botanischer Name: Malva sylvestris L.
Familie: Malvengewächse (Malvaceae)
   
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Namen und Synonyme

English: (Blue or common) Mallow.
Deutsch: Malve. Dieser Name stammt von der lateinischen Bezeichnung.

Weitere Namen:
Große Käsepappel, Hanfpappel, Hasenpappel, Mauretanische Malve, Mohrenmalve, Pappelblume, Poppein, Roßmalve, Roßpappel, Stockrose, Waldmalve, Pissblume.

Synonyme:
Es existieren viele Synonyme, deshalb hier nur eine kleine Auswahl: Malva ambigua, M. elata, M. erecta, M. glabra, M. mauritiana, M. obtusa, M. ruderalis, M. vulgaris.

Der deutsche Trivialname "Käsepappel" bezieht sich auf die Käselaibförmigen, schleimhaltigen Früchte, die zur Zubereitung von Kinderbrei ("Papp") verwendet wurden.
Im alten Rom wurde die Malve auch "omnimorbium" genannt, was so viel bedeutet wie "heilsam gegen alle Krankheiten".


Beschreibung

Familie: Malvengewächse (Malvaceae).
Zweijährige bis ausdauernde, 30-120cm groß werdende, krautige Pflanze mit niederliegendem bis aufsteigendem Stängel, gekerbten Blättern und fleischiger Pfahlwurzel.
Während bei der Subspecies mauritiana der Stängel nur schwach und der Blattstiel nur oberständig behaart ist, sind Stängel und Blattstiel bei der Subspecies sylvestris stark und ringsum dicht behaart.
Die lang gestielten Blätter sind zu mindestens 30% handförmig mit drei bis sieben stumpfen Lappen. Der Blattrand weist eine deutliche Kerbung auf.
Die radiärsymmetrischen Blüten erscheinen zwischen Juni und September und bestehen aus fünf weiß- bis rosafarbenen Kronblättern mit dreifacher, kräftig-dunkler Äderung und drei freien Außenkelchblättern. Der innere Kelch besteht aus fünf, bis zur Mitte miteinander verwachsenen Blättern. Innen- und Außenkelch sind behaart. Die Blüten sitzen zu zweit bis sechst in den Blattachseln. Die Kronblätter sind mit 20-25mm drei- bis viermal so lang wie der Kelch und am Grund dicht bewimpert. Die violette Farbgebung der verkehrt-eiförmigen Kronblätter beruht auf der Anwesenheit von Anthocyanen, die sich im Saft der Zellvakuole befinden.
Die zahlreichen Staubblätter sind zu einer Röhre verwachsen, aus der der Griffel ragt.
Die ca. 1 cm große, scheibenförmige Spaltfrucht, die aus dem oberständigen Fruchtknoten hervorgeht, zerfällt bei der Reife in neun bis elf einsamige Teilfrüchte.
Bei der Reife fallen Krone und Außenkelch ab; Der Innenkelch verlängert sich und schließt die reife Frucht ein.
Verwechselt werden kann diese Art mit der Wegmalve (M. neglecta WALLR.).
Diese ist jedoch wesentlich kleiner, einjährig und besitzt hellere Kronblätter, die maximal doppelt so lang sind wie die Kelchblätter.

Neben Insektenbestäubung (hauptsächlich durch Hummeln) kommt auch die Selbstbestäubung vor.
Die Samenverbreitung ist an Regenwetter gebunden. Der Kelch quillt bei Nässe auf und setzt die reifen Früchte frei. Durch die Wucht aufprallender Regentropfen werden die


Vorkommen

Die wilde Malve wächst auf kalk- und stickstoffreichen Böden von Schuttplätzen und Wegrändern, in Gärten und Äckern in Europa, Asien und Nordafrika. Sie ist durch Verschleppung fast weltweit anzutreffen. Ursprünglich war sie vermutlich im südlichen Europa und mittleren Asien verbreitet. In Amerika, Australien und Südafrika wurde sie durch den Menschen verbreitet. In Indien wird die Malve kultiviert.


Geschichte

Die Pflanze wird von Hesiod bereits 700 v.Chr. erwähnt. Dioskurides empfahl sie bei Brandwunden. Karl der Große förderte den Anbau der Wilden Malve, die im Mittelalter häufig als Heilmittel verwendet wurde.
Seit Xenokrates (ein Arzt des Kaisers Tiberus) Vermutung, dass die über die Genitalien gestreuten Malvensamen die Libido erheblich steigern, gelten Malvensamen als Aphrodisiakum ("Schwellkraut") für Männer und Frauen. Bei Frauen gilt die orale Einnahme.

Der Volksname "Pissblume" beruht auf der altertümlichen Funktion der blühenden Malve als Schwangerschaftstest. Dazu wurde der Urin der Probandin über die Malve gegossen. Verwelkte diese nach drei tagen, war die Frau nicht schwanger. Blieb sie grün, war dies Indiz für eine Schwangerschaft. Ob diese Beobachtungen tatsächlich eine wissenschaftliche Basis haben (veränderter Hormonhaushalt schwangerer Frauen) oder rein zufällige Ergebnisse lieferten, ist ungewiss. Das altertümliche Schwangerschaftstestverfahren wurde auch als "Wahrheitsdroge" zum Testen der Reinheit/Unschuld/Unbeflecktheit eingesetzt.

Ein weiterer Aberglaube war der, dass man durch reichlichen Genuss der Samen Läuse bekomme.
Die Malve ist Bestandteil der Wurzbüschel, die in der fränkischen Schweiz von Bäuerinnen gesammelt, geweiht und zum Schutz vor Krankheiten und Blitzschlag ins Haus gestellt werden. Zu besonderen Anlässen dienen diese Büschel auch als Küchenkräuter. Die alten Sträuße vom Vorjahr werden dem Vieh unters Futter gemischt.

Die Schweizer Post brachte 2003 eine Briefmarke heraus, auf der die wilde Malve abgebildet ist.


Drogen und Inhaltsstoffe

Verwendet werden hauptsächlich die Blüten [Malvae flos, Synonyme: Flores Malvae, Flos Malvae, Malvae flores], Sammelzeit Ende Juni bis Anfang Juli und die Blätter [Malvae folium, Synonyme: Folia Malvae, Folium Malvae, Malvae folia], Sammelzeit Ende Juni bis September.

Das Material wird möglichst frisch verwendet. Man kann es allerdings auch trocknen. Die Blüten sind ohne Stiele zu sammeln. Manchmal weisen die Laubblätter bräunliche Flecken auf. Diese werden von einem schmarotzenden Pilz verursacht. Blätter und Blüten sind geruchlos und von schleimiger Konsistenz.

Wirkstoffe: Schleimstoffe (Galacturorhamnane, Arabinogalactane), Flavonoidsulfate, geringe Mengen Gerbstoffe, Anthocyane wie Malvidin und Delphinin. Die Anthocyane kommen nur in den Blüten vor und sind vermutlich für die tiefblaue Farbe der getrockneten Malvenblüten verantwortlich.
Die getrockneten Laubblätter der Wegmalve (M. neglecta) werden ebenso verwendet wie die Blüten der Algier-Malve (ssp. mauritiana L.) aus dem südlichen Mittelmeergebiet. Diese Subspecies wird zunehmend zur kommerziellen Drogengewinnung angebaut.


Eigenschaften und Wirkungen

Aufgrund ihrer reizmildernden und adstringierenden Eigenschaften wird die Malve eingesetzt bei Katarrhen der oberen Atemwege, Schleimhautentzündungen vom Magen und Darm, zum Spülen und Gurgeln bei Reizungen im Mund- und Rachenraum und (nur in der Volksheilkunde) zu Bädern und Umschlägen bei entzündlichen Ekzemen und Geschwüren.
Die Schleimstoffe schützen die gereizte Magen-/Darmschleimhaut vor Neuinfektionen und erleichtern dadurch die Heilung.
Die Anthocyane können nicht nur als natürliche Farbstoffe, sondern auch als Indikatormedien eingesetzt werden. Sie reagieren auf Säuren bzw. Basen mit Farbumschlag.


Verwendung

Die Farbstoffe in den Blütenkronblättern der Malve finden Verwendung als Lebensmittelfarbe. Ganze Kronblätter werden oft auch als Schmuckdroge in Teemischungen eingesetzt.
Verwendung sowohl in der Volksheilkunde als auch in der Schulmedizin als Mittel gegen Erkältungskrankheiten, Magen-/Darmbeschwerden und Entzündungen der Haut.
Bereits im Altertum erkannte man die Heilwirkung der Schleimstoffe und verordnete Malvenblattgemüse als Medikament gegen Verstopfungen.
Die Malve wurde verräuchert, um Fruchtbarkeit zu erlangen, gesunde Kinder zu gebären und als Schutz vor Krankheiten.
Nebenwirkungen:
Die Schleimstoffe können die Aufnahme von Arznei- und Nahrungsmitteln vermindern. Zwischen der Einnahme von Malventee und anderen Arzneimitteln sollte also ungefähr eine Stunde eingehalten werden.


Zubereitung

Aus den jungen Blättern kann ein Salat zubereitet werden. Blätter, Blüten und unreife Früchte ergeben einen Aufguss gegen Husten, Bronchitis, Halsinfektionen sowie Furunkeln, Ekzemen und Insektenstichen.

Aufguss:
3 gehäufte Teelöffel (2-3 g) Malvendroge mit 150 ml siedendem Wasser überbrühen, 10 Min. ziehen lassen. 2-3 Tassen täglich - eventuell mit Honig gesüßt - als Hustentee trinken.


Kultivierung

Es existieren keine besonderen Kulturhinweise. Da die Pflanze weltweit anzutreffen und genügsam ist, dürfte die Aussaat im Garten ähnlich leicht sein, wie die der zu Zierzwecken angebauten, großen Stockrose.


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