Mädesüß

Mädesüß - Filipendula ulmaria L.

Trivialname: Mädesüß
Botanischer Name: Filipendula ulmaria L.
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
   
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Namen und Synonyme

English: Meadsweet, Bridewort, Lady of the Meadow.
Deutsch: Mädesüß, Spierstaude, Bocksbartkraut, Geißbart, Johanniswedel, Krampfkraut, Mehlkraut, Metkraut, Spierstaude, Wiesenspierstaude, Wurmkraut, Ziegenbart
Synonyme: Spiraea ulmaria
Der Name Mädesüß kommt wahrscheinlich von der Heuernte, der "Mahd" (mahd = mähen), weil sie zu dieser Zeit blüht und dem Heu ein süßes Aroma verleiht. Die Pflanze wurde auch zum Aromatisieren von Met eingesetzt. "Mede" ist ein altertümlicher Begriff für Grasland, auf dem sie auch bei ausreichender Feuchtigkeit wächst.
"Wiesenkönigin" spielt auf die auffällige Größe der Staude an und "Federbusch" oder "Spierstrauch" auf die Form des Blütenstands.
Wegen ihrer Verwendung bei Durchfallerkrankungen wird sie mancherorts auch als "Stopparsch" bezeichnet. Der Gattungsname setzt sich aus "filum" (Faden) und "pendulus", "hängen" zusammen. Der Artname "ulmaria" bezieht sich auf die ulmenähnlichen Blätter.


Beschreibung

Es handelt sich um eine mehrjährige, krautige Staude, die zwischen 50 und 200 cm hoch wird. Sie überwintert in einem kriechend wachsenden Wurzelstock, aus dem im Frühjahr grundständige, rosettenartig angeordnete Blätter austreiben. Ihre rötlich gefärbten Stängel verzweigen sich erst im oberen Teil. Sie tragen dunkelgrüne, gefiederte und stark geaderte Blätter mit unterseitigem Flaum. Die Fiedblätter erinnern an Ulmenblätter und verströmen beim Zerreiben einen an Salicylaldehyd (Rheumasalbe) erinnernden Geruch.
Die im Juni bis August erscheinenden, spirrig doldentraubigen Blütenstände bestehen aus vielen creme- bis gelbweißen Einzelblüten. Sie verströmen einen intensiv honig- bis mandelartigen Geruch.
Der Kelch der Einzelblüten ist mit 1 mm Länge sehr klein, die Kronblätter werden bis zu 5 mm groß. In den Blüten stehen bis zehn Frucht- und zahlreiche Staubblätter mit einem weißen Faden und gelben Staubbeuteln. Aus den Blüten gehen sichelförmig gekrümmte, bis zu 3 mm lange und bis Oktober reifende Nüsschen hervor, die die 1 mm langen Samen beherbergen. Anhand der Früchte kann man das echte Mädesüß vom kleinen Mädesüß (Filipendula vulgaris) unterscheiden. Bei dieser Pflanze sind die Nüsschen nämlich nicht gekrümmt.


Vorkommen

Das echte Mädesüß ist - bis auf den südlichen Mittelmeerraum - in ganz Europa heimisch und wächst auf nährstoffreichen Feucht- und Nasswiesen, an selten gemähten Bach- und Seeufern, in Gräben, Erlen- und Eschenwäldern.
Beheimatet ist die Pflanze in Nord- und Mittelasien. Sie wurde in den Osten Nordamerikas eingeführt.


Geschichte

Traut man den Geschichten der Römer, war Mädesüß neben Eisenkraut und Wasserminze eines der drei heiligsten Pflanzen der Kelten. Sie wurde vermutlich zum Ehren der Götter zur Sommersonnenwende eingesetzt.
Bereits John Gerard erwähnte die Heilpflanze 1597 als Medikament gegen das Viertagefieber. Lonicerus und Hieronymus Bock bezeichneten die Wurzeln des Mädesüß als gallereinigend und nützlich bei der Roten Ruhr. Das Kraut sollte, äußerlich angewandt, Geschwüre zerteilen und Pfeile und Dornen ausziehen.
Der Markenname "Aspirin" stammt von dieser Pflanze. Das "A" kommt von "Acetyl" und das "spirin" stammt von der "Spiraeasäure" (ursprünglich wurde die Pflanze den Spiersträuchern zugeordnet).


Drogen und Inhaltsstoffe

Verwendet werden die getrockneten und zwischen Mai und Juli gesammelten Blüten (Spiraeae flos / Ulmariae flos) sowie das Mädesüsskraut (Spiraeae herba / Herba Barbae).
Neben dem nach Mandeln duftenden ätherischen Ölen sind Salicylate, Flavonoide, Gerbsäuren, Zitronensäure und ein bei entsprechend hoher Dosierung Kopfschmerzen erzeugendes Glykosid enthalten. Der Hauptwirkstoff sind die Salicylsäureverbindungen. Die Wirkstoffzusammensetzung und -Menge kann je nach Standort schwanken.


Eigenschaften und Wirkungen

So wie das ursprünglich aus der Weidenrinde hergestellte Aspirin wirkt Mädesüß dank der Salicylsäure ebenfalls schmerzlindernd, fiebersenkend, krampflösend, harntreibend, schweißtreibend, zusammenziehend, herzstärkend und äußerlich narbenheilend.
Es kann auch als magenwirksames Medikament eingesetzt werden, z.B. bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren.
Bei Anwendung in höheren Dosen oder über längere Zeit können aufgrund des Salicylatgehaltes Magen- und Darmbeschwerden auftreten. Kinder, schwangere und Asthmatiker sollten vorsichtig bei der Verwendung sein.


Verwendung

Bei den Druiden und Kelten wurde das Kraut zum Vertreiben von üblen Gerüchen auf den Fußboden gestreut. In England wird es Duftpotpourris zugesetzt und war die bevorzugte Aromapflanze von Königin Elisabeth I.
Wurzel und Triebe gelten als essbar, aus den Blüten kann man sich eine aromatische Teemischung mit süßlich-herber Note und Heilwirkung bei Erkältungskrankheiten, Entzündungen und Rheuma herstellen.
Da Mädesüß die übermäßige Produktion von Magensäure eindämmt und somit Sodbrennen vorbeugt, reichen die französische und belgische Küche aus ihr zubereitete Süß- und Fruchtspeisen oder Sorbets am Ende eines Essens.
Wein und Met wurden auch schon mit Mädesüß aromatisiert.
Aus den Blüten wurde lange Zeit die entzündungshemmende und blutverdünnende Salicylsäure gewonnen. Der Stoff wird heutzutage synthetisch hergestellt und in Form von Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin) vertrieben.
Russische Imker reiben ihre Bienenstöcke gelegentlich mit dem Kraut ein, damit die Bienen nicht krank werden und mehr Honig einbringen.
Die Homöopathie verwendet Filipendula ulmaria gegen Rheumatismus und Schleimhautentzündungen.
Die chinesische Medizin verwendet die Pflanze als Kühlmittel gegen Hitze, zum Harntreiben, gegen Verhärtungen und zum Bewegen des Leber-Qi.


Zubereitung

Zum aromatisieren von ungeschlagener Sahne weicht man die Blüten über Nacht in ihr ein.
Ein 15 Minuten gekochter Absud von 250 g Kraut in 2 l Wasser wirkt im Badewasser beruhigend auf entzündliche Haut.
Ein Erkältungstee kann aus folgenden Zutaten hergestellt werden:
2 Handvoll Mädesüss
2 Handvoll Lindenblüten
2 Handvoll Holunderblüten
2 Handvoll Quendel (wilder Thymian)
1 Handvoll Hagebutten.
Er hilft gegen Erkältung, Fieber, Grippe und Rheuma. Man sollte die Dosierung von 2 EL auf 1 Liter kochendes Wasser (10 Minuten ziehen lassen), 3 - 5 mal pro Tag, nicht überschreiten und bei Empfindlichkeit gegenüber Salicylsäure besonders vorsichtig sein.


Kultivierung

Mädesüß wächst auf sicker-, grundnassen oder feuchten, nährstoffreichen, schwach bis mäßig sauren, sandigen oder reinen Lehm- und Tonböden bzw. Sumpfhumusböden, ferner auf Torfen. Es ist eine Licht- bis Halbschattenpflanze.


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