Katzenkralle

Katzenkralle - Uncaria tomentosa

Trivialname: Katzenkralle
Botanischer Name: Uncaria tomentosa
Familie: Rubiaceae (Rötegewächse)
   
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Namen und Synonyme

English: Cat's Claw, hawk's claw
Deutsch: Katzenkralle, Krallendorn
Synonyme: Uncaria surinamensis, Nauclea aculeata, N. tomentosa, Ourouparia tomentosa
Der deutsche Name "Katzenkralle" kommt von der charakteristischen Form der Dornen.
Im Spanischen wird sie deshalb auch "Uña de Gato" ("Kralle des Katers") genannt.
Jedoch sind diese Namen nicht spezifisch, da mindestens 18 weitere, ähnlich aussehende Pflanzen in Südamerika so bezeichnet werden. Häufig werden auch die zwei Arten U. tomentosa und U. guianensis miteinander verwechselt. Diese sehen sich zwar ähnlich, sind jedoch nicht nahe miteinander verwandt.
Der Name "Krallendorn®" ist ein Markenzeichen der Immodal Pharma GmbH.


Beschreibung

Dieser Klimmstrauch wächst an anderen Bäumen empor und erreicht dadurch eine Höhe von bis zu 100 Metern. Der Durchmesser der Stämme beträgt bis zu 20 cm. Aus den dicken Stämmen sprießen peitschenartige Nebentriebe mit gegenständig angeordneten, ovalen Blättern. Die Blätter haben einen Abstand von 10 bis 15 cm und besitzen in den Blattachseln die charakteristisch sichelförmig gekrümmten Dornen, die wie Katzenkrallen aussehen.
An Stelle der Dornen wachsen zur Blütezeit rispenförmige Blütenköpfe mit einer Größe von 2 cm und gelber Krone. Die rotbraunen Wurzeln wachsen horizontal entlang der Schicht aus Humus und Lehm, dicht unter der Bodenoberfläche. Im Holzteil sind Tüpfelgefäße zu erkennen, im Bastteil Kristallsand, Steinzellen und Fasergruppen.
Dass die Arten U. tomentosa und U. guianensis sich grundsätzlich ähnlich sehen aber verwandtschaftlich nicht nahe stehen, zeigen Unterschiede im Chromosomensatz, einer anderen Dornen- und Blattform, anderer Blütengröße und -Farbe sowie in unterschiedlichen Samenformen. Auch die Samenkapsel und Triebspitzen unterscheiden sich voneinander. Der Gehalt und die Verteilung ihrer pharmakologischen Inhaltsstoffe variieren ebenfalls.


Vorkommen

Ihr Vorkommen erstreckt sich im tropischen Amazonaswald vom nördlichen Bolivien über Peru, Brasilien Ecuador, Kolumbien, Venezuela bis Honduras und Belize.


Geschichte

Im Rahmen einer Anden-Exkursion trafen österreichische Bergsteiger 1959 mit Angehörigen der Asháninkra-Indianer aus dem Amazonas-Tiefland von Peru zusammen. Der Sanitäter der Gruppe, Klaus Keplinger, tauschte mit den traditionellen Heilern Wissen über Arzneipflanzen und Medikamente aus. Die Indianer erwähnten eine geheimnisvolle Pflanze, die bei verschiedenen Krankheiten eingesetzt wird.
Durch Zufall konnte 1974 wieder Kontakt zu den Indianern hergestellt werden. Wieder wurde über die Pflanze diskutiert. Beeindruckt von der Pflanze und ihrem Anwendungsgebiet wurde der Kontakt zu dem Stamm in den folgenden Jahren gepflegt und weitere Information gesammelt. Als eine Vertrauensbasis aufgebaut war, wurden die Österreicher schließlich in den Regenwald zu der Stammpflanze geführt. Professor Teppner von der Uni Graz identifizierte sie als Uncaria tomentosa.
Seit dieser Zeit wird die Pflanze erforscht der westlichen Medizin zugänglich gemacht.


Drogen und Inhaltsstoffe

Die Droge ist die Wurzelrinde von U. tomentosa. Sie enthält 2 - 3 % Oxindolalkaloide.
In der Wurzel und dem Stamm wurden Terpnoide, insbesondere Quinovinsäureglykoside, Urolsäurederivate und Sterole wie Beta-Sitosterol, Flavonoide, Epicatechin und Chinconaine nachgewiesen.
Weiter Inhaltsstoffe: Iridoide, Triterpene (vor allem Glykoside der Chinovinsäure) und Procyanidine (Cinchonain 1a und 1b)


Eigenschaften und Wirkungen

Extrakte aus Wurzeln und Stamm wirken hauptsächlich stimulierend auf das Immunsystem. Die Alkaloide (besonders das Isopteropodin) steigern die Phagozytoseleistung von weißen Blutkörperchen und Fresszellen in einer Weise, wie es vergleichbare Immunstimulanzien bereits tun.
Außerdem haben die pentazyklischen Oxindolalkaloide eine regulatorische Wirkung auf die Vermehrung von Lymphozyten.
Durch Inaktivierung eines Transkriptionsfaktors in den körpereigenen Fresszellen wird die Entstehung entzündlicher Prozesse gehemmt. Die entzündungshemmende Wirkung wurde bereits in Tierversuchen nachgewiesen.
Neben einer ausgeprägten antileukämischen Wirkung auf Brustzelltumorzellen (die mutierenden Zellen werden zum Absterben angeregt) konnten im Labor auch antivirale Wirkungen gegen zwei RNA-Virusinfektionen (Vesicular stomatitis virus und Rhinovirus 1B) nachgewiesen werden. Bei einer Versuchsanordnung, bei der infizierten Katzen die entsprechenden Wirkstoffe in die Muskeln gespritzt wurden, bildeten sich die Krankheitssymptome bei 85 % der Versuchstiere zurück. 44 % der Tiere waren nach 5 Behandlungsmonaten virusfrei. Unbehandelt führt diese Infektion in 90 % aller Fälle zum Tode.
Auch bei Anwendung eines standardisierten Extraktes der Pflanze bei Herpes simplex oder Varicella zoster konnte eine rasche Schmerzfreiheit und begünstigte Abheilung erkannt werden.
Die tetrazyklischen Oxindolalkaloide wirken positiv auf Herz und Kreislauf. Sie senken den Blutdruck, führen jedoch zu verminderter Herzfrequenz.
In doppelblinden, placebokontrollierten Studien konnte eine signifikante Verbesserung rheumatischer Beschwerden nach sechsmonatiger Einnahme von Katzenkrallenpräparaten festgestellt werden. Die Zahl der schmerzhaften, geschwollenen Gelenke und die Dauer der Morgensteife wurden reduziert. Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis ergaben klinische Studien eine signifikante Verbesserung.
Bei HIV-Patienten konnte teilweise eine Erhöhung der Zahl der T4-Zellen festgestellt werden.
Patienten mit Hirntumoren zeigten nach Gabe von Uncaria-Extrakten eine bessere Verträglichkeit von Strahlen- und Chemotherapie.
Auf pentazyklische Oxindolalkaloide standardisierte Extrakte zeigten weder akute Toxizität noch mutagene Eigenschaften.


Verwendung

Die Katzenkralle ist ein Bestandteil diverser Nahrungsergänzungsmittel in den USA und eines in Österreich zugelassenen Medikamentes. Sie wird angewendet gegen Entzündungen, Rheumatismus, Tumore, Magengeschwüre und Ruhr.


Zubereitung

Die Dosierungsangaben amerikanischer Präparate schwanken. Für generelle Immunstimulanz wird eine Gabe von einem Gramm Wurzelpulver täglich angegeben. Therapeutische Dosen liegen im Bereich von 20 g pro Tag. Zur Verdauungsförderung und gegen Arthritis werden bis zu 5 g täglich empfohlen. Die Wurzel kann als Pulver in Form von Kapseln oder als Aufguss (10 bis 15 Minuten Kochzeit) eingenommen werden.
Laut Hersteller muss das Medikament zwischen drei und sechs Monaten eingenommen werden, bis die Wirkung einsetzt. Durch Verwechslung der Pflanzen kann es vorkommen, dass die Art U. guianensis ganz oder zum Teil in den Nahrungsergänzungsmitteln oder frei verkäuflichen Katzenkrallenmedikamenten enthalten ist. Die Inhaltsstoffe von U. guianensis heben jedoch die Wirkung von U. tomentosa auf und machen das Medikament somit unbrauchbar. Die Firma IMMODAL ist Inhaber der weltweit einzigen gesetzlichen Zulassung für Katzenkrallenmedikamente zur Zusatzbehandlung bei rheumatischer Arthritis.


Kultivierung

In Kultur wachsen Katzenkrallen meist kleinwüchsig und buschiger als im Regenwald.
Der Boden ist am besten feucht und beschattet. Die Pharmaindustrie bezieht das Pflanzenmaterial aus Anbaugebieten im Regenwald.


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