Gynostemma pentaphyllum
Beschreibung
Beim Jiaogulan handelt es sich um eine mehrjährige, frostharte und
schnell wuchernde Rankpflanze aus der Familie der
Kürbisgewächse, die eine Größe von 8 Metern
erreichen kann.
Frosthart ist sie bis -18° Celsius, wobei die oberirdischen Teile
im Winter absterben und im nächsten Jahr neu austreiben. Die
Hauptwachstumszeit liegt dabei zwischen Mai und Oktober.
Wird Jiaogulan im Haus gehalten, ist die Pflanze immergrün. Die
Blütezeit dauert von Juli bis August. Es bilden sich sehr kleine,
grünlich-weiße Blüten aus.
Die Pflanze ist zweihäusig und kann sich somit nicht selbst
Bestäuben. Für die Samenproduktion benötigt man also
Männchen und Weibchen.
Der Standort muss sonnig bis halbschattig sein mit normalem, gut gedüngtem Gartenboden, der feucht gehalten werden sollte.
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Vorkommen
Die Pflanze kommt in China, Japan und Thailand in freier Natur vor. Dort wird sie auch schon seit langer Zeit kultiviert.
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Geschichte
Über die "Anti-Aging-Pflanze", die Verwendung in der traditionellen chinesischen Medizin findet, wurde schon 1400 nach Christus berichtet.
Dennoch wurde Jiaogulan erst 1976 von der modernen Wissenschaft
"entdeckt", nachdem japanische Forscher zuvor seine bemerkenswerten
Wirkungen im Labor untersucht hatten.
Auf der Conference on Traditional Medicines in Beijing 1991 wurde die Pflanze zu einer der zehn wichtigsten der tonisierenden Kräuter gewählt.
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Drogen und Inhaltsstoffe
Die Droge sind die Blätter. Sie beinhalten für die Gesamtwirkung wichtige Saponine ("Gypenoside", ähnlich der "Panaxoside/Ginsenoside" aus dem Ginseng), Spurenelemente, Aminosäuren, Proteine, Polysaccharide und Vitamine.
Jiaogulan beinhaltet viermal so viele Saponine wie Ginseng.
Einige davon sind identisch mit dessen Wirkstoffen, andere werden erst im Körper zu diesen Stoffen umgewandelt.
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Eigenschaften und Wirkungen
Jiaogulan wirkt streßabbauend durch Beruhigung
überbeanspruchter Nerven, anregend auf schwache Nerven und
reduziert Nervosität.
Er hilft bei Diabetes, indem Blutfett- und Blutzuckerwerte gesenkt werden.
Außerdem werden der LDL-Cholesterinspiegel und die Anzahl der Triglyceride im Körper gesenkt.
Durch die Anregung des körpereigenen Enzyms "Superoxiddismutase" hat die Pflanze antioxidative Eigenschaften.
Das Immunsystem wird durch Kräftigung der Lymphozyten
gestärkt, stress- und angstbedingte (Ein-) Schlafstörungen
werden abgebaut.
Jiaogulan findet Anwendung in der Behandlung von Arteriosklerose,
Leberleiden und Hepatitis B, chronischer Bronchitis und Abgespanntheit
bzw. andauernder Müdigkeit.
Obwohl dieses "Wunderkraut" eine große Bandbreite an
Anwendungsgebieten hat, wurden hauptsächlich die Wirkungen auf das
Herz- und Blutkreislaufsystem wissenschaftlich untersucht.
Dabei stellte sich heraus, dass es eine direkte, stärkende Wirkung
auf das Herz besitzt, die vermutlich in der Erhöhung der
Pumpleistung basiert und sich dadurch auch auf die Durchblutung positiv
auswirkt.
Der Verklumpung von Blutbestandteilen, die in Thrombosen,
Schlaganfällen und Herzinfarkten enden kann, wird entgegengewirkt.
In Laborstudien wurde entdeckt, dass die Wirkstoffe dieser Pflanze die
Blutbahnen weiten. Dies wirkt sich positiv auf zu hohen Blutdruck aus
und mindert den Pumpwiderstand, gegen den das Herz antreten muss.
Interessant ist auch, dass das Glycosid Ginsenosid Rh2 tumorhemmend wirkt. Dies wurde kürzlich auch in Tierversuchen festgestellt.
Wichtig für die Schulmedizin könnte auch sein, dass Jiaogulan
die Bildung weißer Blutkörperchen anregt. Dies ist nach
einer radiologischen oder chemotherapeutischen Behandlung bedeutend
für den Patienten.
Bevor Jiaogulan jedoch medizinisch genutzt werden kann, müssen
noch weitere Studien angelegt und Wirkungen bewiesen werden.
Da das Wirkungsspektrum bei ihm so weit gefächert ist, ist es den
Behörden und Wissenschaftlern noch nicht gelungen, eine
Maximaldosis von Antioxidantien bzw. von Jiaogulan-Tee festzulegen.
Da bei Tierversuchen, in denen den Muttertieren Jiaogulan verabreicht
wurde, einige Babys mit Behinderungen zur Welt kamen, sollten
schwangere Frauen generell vorsichtig sein. Auch, wenn noch keine dem
Tierversuch ähnlichen Effekte beim Menschen beobachtet werden
konnten!
Die Amercan Heart Association (AHA) weist deshalb darauf hin, dass sich
der Konsument an die Dosierungshinweise der Hersteller von
Nahrungsergänzungsmitteln mit antioxidativer Eigenschaft halten
sollte. Dies gilt jedoch nicht nur für Jiaogulan. |
Verwendung
Jiaogulan wird angewendet bei:
Stressbedingten (Ein-) Schlafstörungen, Abgespanntheit,
gestörtem Immun- und Nervensystem, erhöhten Blutdruck,
-Zucker und Cholesterinwerten, Asthma und Bronchitis, Diabetes und
Krebs.
Auch die Kosmetik wendet die Pflanze in so genannten Anti-Aging-Produkten an.
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Zubereitung
Die Blätter werden getrocknet oder frisch als Tee zubereitet. Sie können auch an Salate als exotische Geschmackskomponente gegeben werden.
Für einen Aufguss werden drei Teelöffel frische oder
getrocknete Blätter mit einem Liter kochendem Wasser aufgegossen
und mindestens drei Minuten ziehen gelassen.
Der Tee hat einen mild süßlichen, lakritzähnlichen Geschmack und wird daher in Japan deshalb auch "Amachazuru Sweet Tea" genannt.
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Kultivierung
Jiaogulan kann durch Samen, Stecklinge und Wurzelteilung vermehrt
werden. Die Aussaat erfolgt in einem Gefäß mit normaler
Anzuchterde, nachdem die Samen für 24 Stunden in warmem Wasser
quellen konnten.
Zur Stecklingsvermehrung werden die Triebspitzen mit einer scharfen
Klinge abgetrennt und in ein Gefäß mit sauberem Wasser
gestellt. Nach ein bis zwei Wochen erscheinen erste Wurzeln.
Die dritte Möglichkeit ist, die unterirdischen, dicken Wurzeln
auszugraben und dann zu teilen. Die Wurzelstücke werden neu
eingepflanzt und bilden neue Triebe aus.
Die Pflanze gedeiht sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten. Der
Jiaogulan klettert und kann so auch in kleinen Töpfen eine
beachtliche Höhe erreichen. Als Dünger kann Blumendünger
verwendet werden.
Jiaogulan ist Winterhart und kann dadurch sowohl als Zimmerpflanze als
auch im Freiland angebaut werden. Im Freiland sterben die oberirdischen
Pflanzenteile im Winter ab, was jedoch kein Grund für sie ist,
im Frühjahr nicht wieder neu auszutreiben. In der Wohnung
wächst die Pflanze das ganze Jahr über. Es sollte darauf
geachtet werden, dass sie nicht zu viel trockene Heizungsluft
abbekommt.
Gegebenenfalls sollte sie hin und wieder mit entkalktem Wasser besprüht werden.
Für die Samenproduktion benötigt man weibliche und männliche Pflanzen!
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