Heilziest

Heilziest - Stachys officinalis

Trivialname: Heilziest
Botanischer Name: Stachys officinalis
Familie:
   
Rezepte: 0 vorhanden
Erfahrungsberichte: 0 vorhanden
Links: 9 vorhanden
Bilder: 6 vorhanden
Zum Vergrößern anklicken
-Zum Vergrößern anklicken-

 

 


Namen und Synonyme

Deutsch: Heilziest
English: Betony

Weitere Namen:
Betonie (Stachys betonica BENTH., Betonica officinalis L.), echter Ziest, gemeine Betonie, Flohblume, Pfaffenblume, Zahnkraut, Zehrkraut, Lousewort, Bishopswort.

Linné ordnete diese Pflanze der Gattung Betonica zu. Mittlerweile zählt der Lippenblütler zur Gattung der Zieste. Der Name "Ziest" ist ein aus dem märkischen stammendes Lehnwort der sorbischen Sprache, bei dem bestimmte Laute an das märkische angepasst wurden. Das Wort "Stachys" bezieht sich auf den scheinährenbildenden Blütenstand.


Beschreibung

Familie: Lippenblütler (Lamiaceae)
Gattung: Zieste (Stachys)
Der Heilziest ist ein bis zu 80cm groß werdender, krautiger Hemikryptophyt. Das bedeutet, dass seine Überdauerungsknospen in Erdnähe sitzen und er somit mehrjährig ist und die Fähigkeit zum Überwintern besitzt.
Am Grund des für Lamiaceaen typisch vierkantigen und aufrecht wachsenden Stängels sitzen Rosetten aus lang gestielten, herz-eiförmig-länglichen, regelmäßig gekerbt-gesägten und leicht behaarten Blättern. Der Stängel selbst ist lang gestielt, besitzt also nur ein bis drei weit auseinander liegende Blattpaare.
Die kleinen roten, selten weißlichen, zygomorphen und zwittrigen Röhrenblüten ohne innenliegendem Haarring weisen eine Kronblattlänge von 15mm und eine Kelchlänge von 8mm auf. Sie stehen zur Blütezeit, Juli bis Anfang September, in dicht gedrängten ährenförmigen Scheinquirlen am Stängel und werden von Hummeln, Faltern und Schwebfliegen angeflogen. Der Kelch besteht aus fünf gleichmäßig dreieckigen und behaarten Blättern. Auch, wenn Selbstbestäubung möglichst verhindert wird, ist sie gegen Ende der Blütezeit möglich. Die Klausenfrüchte werden über den Wind oder Tiere verbreitet.


Vorkommen

Heimisch in Europa, Westasien und Nordafrika. Standord: sonnige Halbtrockenrasen, Säume, lichte Wälder. Der Ziest wurde häufig als Zierpflanze angebaut und ist ein sehr hübsch anzusehendes Wiesenkraut.


Geschichte

Das alte Sprichwort der Spanier: "Seine Tugenden sind so zahlreich wie die der Betonie" zeigt, dass diese Pflanze schon seit dem Mittelalter eine beliebte Heilpflanze war.
Schon Antonius Musa, der Leibarzt von Kaiser Augustus beschrieb sie in "De herba betonica" als Allheilpflanze mit der Kraft, nicht weniger als 47 Krankheiten heilen zu können. Damals wurde einem Patienten, dessen Krankheit unbekannt war, zunächst Heilziest verabreicht. Die Pflanze genoss bereits im ägyptischen, griechischen und römischen Altertum hohes Ansehen.

Da man glaubte, sie habe die Kraft, böse Geister und Visionen zu vertreiben, wurde sie in Kloster- und Kirchengärten angepflanzt. Nach einem alten Schriftsteller namens Apelius sollte man den Heilziest zur Abschirmung gegen dunkle Visionen und Alpträume anbauen, im August mit Wurzel ernten, spalten, trocknen, pulverisieren und bei Bedarf zu sich nehmen. In der heutigen Zeit findet das Rhizom jedoch keine Verwendung mehr.

Es existieren diverse altertümliche und abergläubische Vorstellungen zur Betonie. Eine sagt aus, dass selbst wilde Bestien ihre Heilwirkung kennen und sich damit nach einem Kampf selber heilen. Sogar Hirsche sollen nach einer Verwundung mit einem Jagtpfeil Heilziest fressen, um sich zu kurieren.


Drogen und Inhaltsstoffe

Die Droge ist das Kraut, Herba Betonicae bzw. Herba Betoniae. Eine vollständige Untersuchung der chemischen Bestandteile liegt noch nicht vor. Bekannt ist, dass die Pflanze Alkaloide wie Stachydrin und Betonicin, Gerbstoffe (15%) und nicht spezifizierte Bitterstoffe enthält.
Im Kraut befinden sich mehrere Phenylethylglykoside, darunter Acetosid, zwei Epimere von Campneosid II, Forsythosid B, Leucosceptosid B und die Betonyoside A-F.


Eigenschaften und Wirkungen

Das Stachydrin wird für die blutdrucksenkende Wirkung verantwortlich gemacht. Die Bitterstoffe wirken adstringierend und sind vermutlich der Grund für die Wirkung gegen Durchfall, Mikroorganismen, Entzündungen und der durch Anregung der Magensaftproduktion verbesserten Verdauung.


Verwendung

Der früher sehr geschätzte Ziest wird heute in der Volksmedizin nur noch gelegentlich genutzt als Mittel gegen Asthma, Durchfall und der Pflanzensaft zum Beschleunigen der Wundheilung bei Schnittwunden. Neben der Verwendung als Allheilmittel seit der Antike kennt die Volksmedizin noch die Verwendung als Gurgelmittel bei Mundgeschwüren und Zahnfleischentzündungen.
Daher kommt vermutlich der Name "Zahn-" oder "Zehrkraut". Ein stark dosiertes Dekokt könnte sogar wurmtreibende Eigenschaften besitzen.

Mittlerweile wird es hauptsächlich gegen Kopf- und Nervenschmerzen eingesetzt oder als Verdauungstonikum. Als Umschlag soll es auch gegen Verstauchungen helfen.

Die Schulmedizin hat für die Pflanze keine Verwendung, was jedoch nicht bedeutet, dass sie keine Heilwirkung besitzt.

In der Homöopathie wird sie gegen innere Unruhe, Erkältungskatarrhe, Oberbauchbeschwerden, Asthma und Schwächezustände gegeben.

Der Heil-Ziest wirkt nach Hildegard von Bingen als Heilkraut gegen "schlechte Träume" und Monatsbeschwerden.


Zubereitung

Das Kraut wird zur Blütezeit, von Juli bis August, gesammelt.
Zur Bereitung von einem Aufguss verwendet man ein bis zwei Teelöffel des Krautes pro Tasse und lässt ihn 15 Minuten ziehen. Pro Tag soll man davon ein bis zwei Tassen trinken.
Ein Dekokt wird mit zwei Teelöffeln Kraut und einer halben Tasse Wasser hergestellt. Davon trinkt man täglich eine halbe Tasse.
Aufguss und Dekokt sind als Mund- und Rachenspülung geeignet.


Kultivierung

Der Ziest lässt sich vermutlich leicht über Samen oder Teilungen des Rhizoms vermehren. Die Mönche hatten zumindest keine überlieferten Schwierigkeiten, die Pflanze im größeren Umfang anzubauen.


Ausgesuchte Info Links

Wir haben jeden dieser Links schon mal besucht. Aber aufgrund des Urteils vom Landgericht Hamburg distanzieren wir uns von deren Inhalten und lehnen jede Verantwortung ab.

Info-Links:
ARNOLD AWL.CH
WIKIPEDIA.ORG
HEILKRAEUTER.DE
KRAEUTERVERZEICHNIS.DE

english
BOTANICAL.COM
DRUGS.COM
HOLISTICONLINE.COM

Einzelhandel:
Magicherbs
 

Grosshandel

Powerherb


Diese Seite dient rein informativen Zwecken. Es besteht kein Anspruch auf Richtig- oder Vollständigkeit.
Deshalb lehnt der Autor jede Verantwortung für eventuelle Anwendung ab.


Startseite | News | Kräuter | Suche | Rezepte | Links | Impressum