Brahmi - Bacopa monnieri (LINNÉ)
Beschreibung
Bei dem in der Ayurveda-Medizin "Brahmi" genannten, kleinen Fettblatt
handelt es sich um eine sukkulente Sumpfpflanze mit kleinen, 1 bis 2 cm
langen, ovalen, fleischig-dicken und gegenständig angeordneten
Blättern. Die ungefähr 10 cm hoch werdende Pflanze bildet
Wurzeln an den Nodien der kriechend wachsenden und 10 - 30 cm lang
werdenden Stängel aus. Das Wurzelwachstum kann durch Beschneidung
der Triebe beschleunigt werden. Die weißen, kleinen Blüten
besitzen vier bis fünf Kronblätter. Die Blütezeit dauert
mehrere Monate. Dank ihrer Fähigkeit, auch im Wasser wachsen zu
können, wird sie gerne im Aquarium eingesetzt. Dort wächst
sie bei 22° bis 30°C. |
Vorkommen
In den Subtropen und Tropen ist das kleine Fettblatt beheimatet. Es
wächst allgemein in sumpfigen Bereichen in Indien, Nepal, Sri
Lanka, China und Taiwan. In den USA ist es von den südlichen
Gebieten - vor allem Virginia, Florida und Texas - über
Mittelamerika bis nach Paraguay und Brasilien anzufinden. In
Nordportugal und Nordwestspanien wurde es eingebürgert. Sein
natürliches Vorkommen beschränkt sich auf Höhenregionen
zwischen NN und 1300 Meter über dem Meeresspiegel. |
Geschichte
Bacopa monnieri ist eine der ersten Pflanzen, die vom CDRI (Central Drug Research of India),
eine in den 1960er Jahren in Indien zur Erforschung des Potentials der
zahlreichen einheimischen Heilpflanzen gegründeten Einrichtung,
ausführlich untersucht wurde. In Indien wurde sie traditionell
dazu genutzt, für Neugeborenen das Tor zur Intelligenz zu
öffnen. Dies ist wahrscheinlich in der positiven Wirkung der
Pflanze auf den Geisteszustand begründet. |
Drogen und Inhaltsstoffe
Die gesamte Pflanze findet medizinische Verwendung.
Wirksame Inhaltsstoffe sind die als "Bacoside" bezeichneten Steroidsaponine wie z.B. Bacosid A, welches die Gehirndurchblutung anregt und Bacosid B, das den Proteinstoffwechsel im Gehirn fördert.
|
Eigenschaften und Wirkungen
Oral konsumiert, schmeckt die Droge ziemlich bitter. Die enthaltenen Bitterstoffe kurbeln die Verdauung an.
Brahmi wird eingesetzt, um die geistige Leistungsfähigkeit und
sowohl das Kurzzeit- als auch das Langzeitgedächtnis zu
stärken. Aus diesem Grund wird es in den USA oft von Studenten vor
Klausuren konsumiert, um den Lernstress zu minimieren und die
Konzentration während der Arbeit zu steigern. Untersuchungen
ergaben, dass Brahmi eine positive Wirkung bei
Konzentrationsstörungen und AD(H)S hat und bei Erschöpfung
hilft. Es soll außerdem bei stressinduzierten Angstzuständen
und gegen Depressionen helfen, herzstärkend und harntreibend
wirken. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass dank der antioxidativen
Eigenschaften die freien Radikale im Körper dezimiert werden. Dies
sind chemisch instabile Fragmente, die das Erbgut und die Zellen
angreifen können. In gewisser Hinsicht wirkt Brahmi also
Krebsvorbeugend. |
Verwendung
Allgemein wird die Pflanze aufgrund der verbesserten Blutzirkulation im
Gehirn und der Stärkung der Kapillaren durch die Wirkstoffe zur
Steigerung der Konzentration, der geistigen Aufnahmefähigkeit und
der Gedächtnisleistung konsumiert.
Da Saponine auch besonders bei Erkrankungen der Atemwege (z.B.
produktiver Husten nach einer Erkältung) helfen, wurde Brahmi
traditionell bei Asthma und Bronchitis verwendet. Unter den zahlreichen
anderen Anwendungsgebieten seien auszugsweise genannt: Allergien,
Arthritis, Rheuma, hoher Cholesterinspiegel, Haarausfall, Fieber,
epileptische Anfälle, Depressionen, Durchfall, Impotenz,
unregelmäßige Menstruation, mentale Desorientierung,
(stress-induzierte) Angstzustände, Hysterie, Nervenzusammenbruch.
|
Zubereitung
Laut Erfahrungswerte von Dr. S. Ajit vom "Brain Tonics Seminar in Brisbane"
(B.A.M.S, P.C.A.S), der sich mit der traditionellen Heilpflanzenmedizin
befasst, werden durch den Gebrauch von Brahmi Intellekt und
Gedächtnis gestärkt. Es wird jedoch angemerkt, dass der
Gebrauch bereits vor den eintretenden allgemeinen Alterserscheinungen
prophylaktisch beginnen sollte. Als Tagesdosis werden 3 - 4g
vorgeschlagen, was ungefähr sechs 8 - 10cm langen Stengeln
entspricht. Das Kraut wird als Aufguss oder Dekokt (Kaltwasserauszug)
zubereitet. Eine Tinktur wird mit 60g getrocknetem, fein zermahlenen
Blattmaterial und 750ml Wodka angesetzt. Leider ist nicht angegeben,
wie lange diese Mischung ziehen muss. Als Tinktur-Tagesdosis wird 1
Teelöffel genannt. |
Kultivierung
Die Vermehrung erfolgt durch Wurzelteilungen, Stecklinge oder durch
Samen. Da an den Nodien Wurzeln gebildet werden, kann man die
Stängel auch direkt auf oder in der feuchten Erde fixieren. Sobald
sich ein akzeptables Wurzelwerk gebildet hat, wird der Stängel
durchtrennt und man erhält eine eigenständige Pflanze.
Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass Brahmi feucht
gehalten wird. Es wächst auch in Aquarien und Sumpfgebieten gut.
Da die Pflanze nicht besonders hoch wächst, kann man es in
(hängende) Töpfe pflanzen und am Rand einfach beschneiden.
Das Schnittgut kann als Heilkraut z.B. als "Magenbitter" nach dem Essen
verwendet werden. Im Garten wächst Brahmi sowohl im Schatten als
auch in der vollen Sonne. Da die Pflanze nicht frosthart ist, sollte
man sie im Haus überwintern lassen. |
Diese Seite dient rein informativen Zwecken. Es besteht kein Anspruch auf Richtig- oder Vollständigkeit.
Deshalb lehnt der Autor jede Verantwortung für eventuelle Anwendung ab.
|